Ciao, frater adire Romam debeo – oder auch: Auf den Spuren der alten Römer

Alle Wege führen nach Rom, besagt ein jahrtausendealtes Sprichwort. Um uns von dessen Wahrheitsgehalt zu überzeugen, begab sich auch unser Lateinkurs mit unserem geschichtsbewanderten Magisterduo Schmitz & Weise um 2 Uhr nachts am Mittwoch, dem 02. Oktober endlich auf die Reise in die Ewige Stadt. Doch der Weg unserer Studienfahrt  führte uns zuerst nach Berlin und von dort, unüblich für die alten Römer, mit dem Flugzeug nach Italien, direkt in die einst mächtigste Stadt der Welt.

Nachdem der abenteuerliche Flug souverän überstanden war, wich die Flugangst rasch der Vorfreude auf eine abenteuerliche Woche und der Neugierde auf das italienische Dolce Vita. Doch bevor wir mit unserer Erkundungstour beginnen und uns auf die Spuren der alten Römer begeben würden, checkten wir zuerst noch im Hotel Ascot, unserer gemütlichen Bleibe für die nächsten vier Nächte, ein und machten uns dann auf den Weg zu einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Roms-dem Kolosseum. Erfrischt von einem kurzen Regenschauer und gestärkt durch unsere 1. italienische Pizza, erreichten wir dann die beeindruckende Piazza del Colosseum und konnten nun das 1. Mal einen Blick auf das prächtige Amphitheater werfen, in dem einst die imperiale Leidenschaft für blutrünstige Spektakel gipfelte. Bevor wir das Kolosseum dann auch von Innen erkundeten, führte uns Florentine noch kurz in die Geschichte des imposanten Bauwerkes ein.

Noch voller Begeisterung für unsere erste Attraktion, entführte uns Tilla dann in das antike Rom und durch das Forum Romanum, welches 1000 Jahre lang den ganzen Bürgerstolz der Metropole symbolisierte. Auf dem Weg vom Titusbogen zur Basilica Iulia und zum Vespasiantempel, fühlte man sich wirklich wie ein Zeitreisender, mitten in das Alltagsleben der alten Römer katapultiert, und konnte den ehemaligen Trubel sowie die Gespräche von Priestern, Senatoren und dem einfachen Volk förmlich spüren.

Damit neigte sich unser 1. Tag auch schon dem Ende zu und nach einer individuellen Nachmittagsgestaltung, fielen alle erschöpft in ihre Betten.

Da Italien und das Meer (im Tiber wollten wir echt nur ungern baden) genauso zusammengehört, wie Wettin und die Saale, stand ein Ausflug an den Strand natürlich weit oben auf unserer To-Do-Liste. Nach einem stärkenden Frühstück ging es für uns allerdings zuerst nach Ostia Antica, dem Ausgrabungsgelände der ursprünglichen Hafenstadt des antiken Roms. Dort erhielten wir durch Paula eine enthusiastische Führung und besichtigten z.B. das Teatro Romano, die ehemaligen Thermen und sogar gut erhaltene Latrinen. Anschließend ging es dann mit der Metro nach Ostia Lido, einem beliebten Ausflugsziel der Römer mit Sandstränden und einem kleinen Yachthafen. Nach einem leckeren Mittagssnack, trafen wir uns dann an der Aussichtsplattform, den „Pontile di Ostia“ wieder und genossen den weiten Blick auf das Mittelmeer. Nicky und Lena wagten sogar zusammen mit Magister Weise den Sprung in die kalten Fluten, während wir anderen uns am Strand sonnten. Danach fuhren wir wieder zurück nach Rom und nach einem typisch italienischen Dinner, hieß es auch schon recht zeitig „Buona notte!“, denn unser nächster Tag begann schon vor Sonnenaufgang, um rechtzeitig den Bus für unser nächstes Ausflugsziel Pompeji zu erreichen.

In Pompeji angekommen, begannen wir auch sofort mit unserem Rundgang durch die meist besuchte archäologische Stätte der Welt. Warum die Ausgrabungsstätte außerdem ein UNESCO Weltkulturerbe ist, wunderte mit einem Blick auf die bestens erhaltenen Ruinen, keinen von uns mehr. Denn die Stadt am Golf von Neapel, die 79 n. Chr. unter der Asche des Vesuvs verschwand, stellt ein wirklich authentisches und außergewöhnliches Zeugnis des Lebens in der Antike dar, welches bei uns allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Dieser wurde zudem durch die interessanten Ausführungen Oles verstärkt und sorgten für ein unvergessliches Erlebnis, welches mit einem gemeinsamen Abendessen zurück in Rom endete.

Am Samstag ging es dann zu zwei der römischen All-time-Favourites: dem Pantheon und dem Trevi Brunnen. Dort informierten Lena und Alina uns über die Geschichte der beiden Bauwerke und versorgten uns mit reichlich Insiderwissen. Die perfekten Proportionen des Pantheons haben uns bis jetzt nachhaltig beeindruckt und auch die Fontana di Trevi stellte für uns alle ein ganz besonderes Highlight dar. Denn alle zusammen warfen wir jeder eine Münze über unsere rechte Schulter, was der Legende nach Glück und uns für ein weiteres Mal nach Rom bringen soll. An diesem Tag ging es dann für einen Teil der Gruppe mit Magister Weise zur Via Appia in die Katakomben und für den anderen Teil mit Magister Schmitz zum Petersdom in den Vatikan. Dort trafen wir zwar nicht den Papst persönlich, sprachen aber mit Gardisten der Schweizer Garde und bestaunten die Piazza San Pietro. Am Abend trafen wir uns wieder, um gemeinsam zum Nationaldenkmal Vittorio Emanuele II zu gehen und von dessen Aussichtsplattform Rom bei Nacht zu bestaunen. Den Sonnenuntergang konnten wir abschließend auch noch ein Mal von der Spanischen Treppe aus genießen, von der sich uns ein unvergleichliches Panorama bot, welches unseren letzten Abend toll ausklingen ließ.

Bevor es am Sonntag für uns wieder zurück nach Deutschland ging, besuchten wir zuerst noch den Circus Maximus, das einst größte öffentliche Veranstaltungsgebäude weltweit, über dessen Geschichte uns Gina informierte. Ein Teil der Gruppe startete sogar ein kleines Rennen und konnte danach sehr gut nachvollziehen, wie anstrengend die Wagenrennen im alten Rom gewesen sein mussten. Nach körperlicher Verausgabung, war für die Römer zumeist Entspannung angesagt, weshalb wir uns als nächstes zu den Caracalla Thermen begaben. Dort führte uns Nicky durch die erhaltenen Reste der Anlage und verschaffte uns ein genaues Bild von einem Besuch in der antiken Badeanstalt.

Abschließend bestaunte ein Teil der Gruppe noch die Ausstellung im kapitolinischen Museum, während der Rest noch ein letztes Mal gemütlich durch die Gassen Roms spazierte. Der Abschluss bestand dann aus einem letzten gemeinsamen gelato in der renommierten Eisdiele Della Palma, welches ein perfektes Ende für unsere Reise durch die italienische Küche bot. Denn neben unseren Studienaufträgen, kam natürlich auch das Dolce Vita nicht zu kurz und wir schlemmten uns quer durch die italienische Speisekarte. Dann ging es für uns auch schon wieder an den Flughafen und zurück nach Deutschland, denn es hieß „Ciao Italia!“.

Damit endete für uns eine unvergessliche Reise, bei der wir uns wie echte Römer gefühlt und uns auf die Spuren der interessantesten und bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte begeben haben, die wir vorher auch schon im Unterricht kennengelernt hatten. Danke an dieser Stelle auch noch Mal an unsere zwei Magister Schmitz & Weise, die uns diese tolle Reise ermöglicht haben. Erat magna!

Und wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, das Dolce Vita in Rom einmal selbst zu erleben, kann ich euch eine Reise dorthin nur empfehlen. Denn es stimmt, nirgendwo sonst, als in Rom, kann man solche prächtigen Bauwerke mit dem leckersten Eis in der Hand bestaunen.

Ciao und Vale, euer Lateinkurs!